Entblättert. Eigentlich dreht man beim Versuch, dem amtlichen Schreiben - worüber ich mich grundsätzlich freue! - mit allerhand beglaubtigten Kopien, Nachweisen und Zeugnissen zu begegnen komplett durch. Die Schrift schmiert, die Unterschrift saß auch schon mal besser und vor dem Führungszeugniss bräuchte man auch keine Angst haben. Eigentlich. Doch dieses Mal ist alles anders. Um mich herum ist es still, bis auf ein kaum wahrnehmbares Gnuckeln und Schnarchen. Vor mir blicke ich auf einen wunderschönen Blumengarten, auf den Rücken weht eine kühlende Brise aus dem Anbau. Die Beste der Besten hat Flieder abgeschnitten und in eine Vase gestellt. Prima.

Nicht der Wahnsinn hat mich in diese Situation gebracht. Sondern zwei Leistungen, die aus der totalen Trotzreaktion gekommen sind: "Wenn nicht einfach, dann mit dem Kopf und der Brechstange. So lange, bis ihr das endlich kapiert!" Dazu kam dann der Haken an der Sache, der nun völlig zufrieden und mit einem Dauergrinsen Muttermilch auf mein Dead-Kennedys-Shirt schmiert. Das kleine Mädchen ruckelt dann und wann und guckt dann mit müden, kleinen Augen auf meinen Stapel Zettel, den vielen Telefonnummern und den bereits halb vergessenen Terminen auf den Schmierzetteln. Sie lacht und flüstert mir dann zu: "Mach weiter! Ich kann den Kopf schon sehen!" Ich nicke und erkenne langsam den Anfang der Geschichte.

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